Tinnitus-Therapie
Gezielte Behandlung von Ohrgeräuschen durch manuelle Therapie, Osteopathie und Entspannungstechniken.
Schwindel- & Gleichgewichts-therapie
Therapie bei Schwindel und Gleichgewichtsstörungen – für mehr Sicherheit im Alltag.
Kiefergelenk-behandlung (CMD)
Individuelle Therapie bei Schmerzen, Knacken oder Verspannungen im Kiefergelenk.
Physikalische Therapie
Unterstützende Anwendungen wie Wärme, Kälte oder Elektrotherapie zur Schmerzlinderung.

Physiotherapie
Die Physiotherapie (früher Krankengymnastik) beinhaltet eine Vielzahl einzelner therapeutischer Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung von Kraft, Ausdauer und Koordination. Auch die Verbesserung von Kreislauffunktionen und die Linderung von Schmerzen sind Aufgabe der Krankengymnastik.

Was ist Manuelle Therapie?
Die Manuelle Therapie im klassischen Sinne ist die Behandlung von funktionellen Störungen der Gelenke. Dies gilt gleichermaßen für die Gelenke der Extremitäten (Arme und Beine), wie für die der Wirbelsäule. Unter funktionellen Störungen versteht man Blockaden bzw.
Bewegungseinschränkungen, die mit entsprechenden Techniken zu beheben sind. Im Gegensatz dazu stehen strukturelle Störungen, also Veränderungen an der Knochen-, Knorpel- oder Weichteilstruktur, die in der Regel nicht zu beheben sind.
Trotz dieser «klassischen» Definition sind mittels Manueller Therapie auch die Erkrankungen aus dem chronisch-degenerativen Spektrum günstig zu beeinflussen. Dies gilt in Abhängigkeit des Stadiums der Degeneration insbesondere für die Arthrose.

Was ist Osteopathie?
Die Namensgebung für diese ganzheitliche Therapieform (die viel mehr bedeutet als ein „Knochenleiden“) geht auf den Begründer A.T. Still zurück, der das Konzept der Osteopathie 1874 in den USA vorstellte. Als chirurgisch tätiger Arzt war Still enttäuscht von der damaligen Schulmedizin (drei seiner Kinder sind während einer Meningitisepidemie gestorben) und suchte durch erneutes intensives Studium der Anatomie (Struktur) und der Physiologie (Funktion) nach neuen Behandlungswegen. Zentraler Punkt seiner Philosophie war die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers durch Lösen von funktionellen Störungen, die er durch sanftes Tasten diagnostizierte. Der Entwicklung dieser Fähigkeit ging bei Still langjähriges Üben voraus – und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Die Osteopathie ist heute in den USA fest in das dortige Gesundheitssystem integriert. Sie wird ausschließlich von Ärzten nach einem Vollstudium und dem Erlangen eines Doktorgrades (D.O. = Doctor of Osteopathy) praktiziert. Die Chiropraktik und die moderne Manuelle Medizin gehen auf das osteopathische Konzept Stills und seiner Schüler zurück.
Nachdem sich die Osteopathie Anfang des 20. Jahrhunderts zunächst in England, später dann in Frankreich und schließlich in Belgien als eigenständige Heilkunst etabliert hatte, wurden Ende der 80er Jahre erste Schulen in Deutschland gegründet. An diesen können Ärzte, Physiotherapeuten und Heilpraktiker die Osteopathie in einer fünfjähriger Ausbildung erlernen.

Systemische Physiotherapie
Der Begriff «System» kommt aus dem Griechischen und bedeutet «Zusammengesetztes». Charakteristisch für Systeme sind die Vielzahl an Beziehungen, Interaktionen und Wechselbedingungen der jeweiligen Systemanteile.
Was bedeutet das für eine systemisch-physiotherapeutische Behandlung? Welche Funktion / Bewegung ist gestört und welche Erklärungsprinzipien, außer den schon gültigen, können noch eine Rolle spielen?
Systemisches Denken und Handeln in der Medizin und Physiotherapie bewirkt eine Neudefinition des Therapeutenbegriffs: Zu dem Arbeiten am oder mit dem Körper kommt der bewusste Umgang mit der Sprache hinzu. Die Integration der Kommunikation als therapieverstärkendes Element ermöglicht es, physiotherapeutische Arbeit effizienter zu gestalten.
Daneben wird der einzelne Mensch in der Be-ziehungsstruktur seines Umfeldes betrachtet. Einen Teil dieses Gefüges bildet zeitweise das System Physiotherapeut – Patient. Die Organisation dieser Beziehung und die Art der Kommunikation können entscheidend dazu beitragen, Lösungsmöglichkeiten zu finden.
Die Kombination aus diesen genannten Ansätzen bildet einen nahezu ganzheitlichen Therapieansatz, der gerade heute zwingend erscheint. Es gilt, neue Modelle zu installieren, um auch im Zuge massiver Sparmaßnahmen schnell und hochwirksam zu arbeiten.

„…ihn hätte nicht anders gedeucht, denn als brause es mit großem Ungestüm für dem linken Ohr und ganzem linken Backen, wie rauschende Meereswellen, doch noch nicht inwendig des Haupts, sondern auswendig…“
Martin Luther (1483-1546)
Tinnitus
Tinnitus als quälendes Ohrgeräusch unterschiedlichster Ausprägung wird in der Geschichte vielen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zugeschrieben. So litten u.a. Martin Luther (s.o.), Jean-Jacques Rousseau, Ludwig von Beethoven und Betrich Smetana an diesem Phänomen.
Die normale Funktion unseres Hörsystems basiert auf dem Zusammenspiel mehrerer komplexer Vorgänge im Körper. Veränderungen innerhalb dieses Netzwerkes können u.a. Ohrgeräusche hervorrufen. Diese Ohrgeräusche stellen primär keine Krankheit im eigent-lichen Sinne dar, sondern sind Symptom einer Funktionsstörung des Hörsystems, die ganz unterschiedliche Ursachen haben kann. Meist handelt es sich um einen Ursachenkomplex – mehrere Störungen in unterschiedlichen Körperregionen können demnach eine Rolle spielen. Eine einzelne Störung innerhalb dieses vernetzten Systems herauszufiltern und zu behandeln reicht oft nicht aus.
Folgende Ursachen können u.a. für Ohrgeräusche verantwortlich sein:
> Durchblutungsstörungen
> Hörverlust/Schwerhörigkeit
> Hörsturz
> Akutes Lärmtrauma
> Schädel-Hirn-Trauma
> Morbus Menière
> Akustikusneurinom
> Medikamentennebenwirkung
> Chronische Mittelohrentzündung
> Herz-Kreislauf-Erkrankungen
> Stoffwechselerkrankungen
> Erkrankungen des Zentralnervensystems
> Degenerative und funktionelle Veränderungen an der
Halswirbelsäule
> Funktionelle Störungen und Beschwerden des Kiefergelenkes
> Beruflicher und/oder privater Stress können die Symptome
verstärken
Der therapeutische Ansatz obliegt zunächst dem HNO-Arzt, unter eventueller Einbeziehung anderer Fachärzte. Dies ergibt sich aus den möglichen Ursachen (s.o.). Durch die Komplexität der Tinnitusentstehung kann – neben der ärztlichen Diagnostik und Therapie – eine zusätzliche krankengymnastische Therapie den Tinnitus günstig beeinflussen. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn akute oder chronische Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule, muskuläre Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich sowie Veränderungen im Kiefergelenk eine Rolle spielen. Hier sind — neben Kopf- und Nackenschmerzen — Bewegungseinschränkungen beim Kopfdrehen, Knackgeräusche bei Mundöffnung oder Zähneknirschen in der Nacht ein erstes Signal.
Die besten Ergebnisse bei einer funktionellen Therapie im Schädelbereich, an der Halswirbelsäule und am Kiefergelenk sind in der Regel beim akuten Tinnitus zu erwarten. Ausnahmen bestätigen auch diese Regel. Bei allen Erfolgen in der Vergangenheit stellt die krankengymnastische Behandlung jedoch immer einen Versuch der Linderung des Ohrgeräusches dar. Das Ergebnis ist nicht vorhersehbar, sollte sich jedoch in einer ersten Behandlungsserie herausstellen.
Die Therapeuten des Casa Vitale haben mehrjährige Erfahrung in der Betreuung und funktionellen Behandlung von Tinnituspatienten. Es kommen – nach ausführlicher Befundung – v.a. Manuelle Therapie und Osteopathie an der Halswirbelsäule, Manuelle Therapie bei craniomandibulärer Dysfunktion (Störungen des Kiefergelenkes), craniosacrale Osteopathie, sowie begleitende Weichteiltechniken (Massagen; Friktionen) und Wärmebehandlung zum Einsatz. Eine enge Kooperation zwischen niedergelassenen HNO-Ärzten, Orthopäden und Zahnärzten ist seit Jahren gegeben.

Behandlung von Schwindel
Unter dem Begriff Schwindel lassen sich eine Vielzahl von Symptomen zusammenfassen, die alle mit einer subjektiven Mißempfindung des Betroffenen einher gehen. Dabei lassen sich zwei große Gruppen von Schwindelformen benennen:
— die Gruppe der spezifischen Schwindelformen
Der Betroffene hat das Empfinden, dass sich die Umgebung «bewegt». Man unterscheidet Dreh-und Schwankschwindel. Der häufigste Vertreter dieser Gruppe ist der «Benigne Paroxysmale Lagerungsschwindel».
— Die Gruppe der unspezifischen Schwindelformen
Der Betroffene hat die Empfindung, dass die Bewegung in ihm ist. Es handelt sich eher um ein Benommenheitsgefühl, um Taumeligkeit oder Betrunkenheitsgefühl. Häufige Vertreter dieser Gruppe sind funktionelle und/oder strukturelle Veränderungen an der Halswirbelsäule oder auch vegetative Dystonien.
Im Casa Vitale können in Abhängigkeit der Diagnosestellung beide Formen behandelt werden. Aufgrund der Komplexität des Phänomens Schwindel und der Frage, in wie weit spezielle Physiotherapie die Therapie der Wahl im Einzelfall sein kann, bieten wir weitere Information telefonisch an (Herr Jagomast).

Kiefergelenkbehandlung
Die Behandlung der sogenannten Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) oder Kiefergelenkfunktionsstörung ist sehr komplex und umfasst verschiedene spezielle Techniken aus dem Leistungsspektrum der Manuellen Therapie oder Osteopathie. Diese Behandlungsform wird in der Regel vom Zahnarzt verordnet.

Physikaltherapeutische Leistungen
Zu den Physikaltherapeutischen Leistungen gehören:
— klassische Massagetechniken
— Kälteanwendungen
— Wärmeanwendungen (Naturmoor, Heiße Rolle, Heißluft)
Diese Leistungen können im Rahmen einer Gesetzlichen Krankenversicherung leider nicht als Einzelmaßnahme, sondern immer in Kombination mit Physiotherapie oder Manueller Therapie durchgeführt werden.